Konzept Sterbebegleitung

Begleiten beim Sterben, bei Tod und Trauer in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung - das sind die Themen der hier vorliegenden Konzeption bzw. Dokumentation. Sie ist das Ergebnis einer mehrjährigen Suche nach einer Kultur des Sterbens und der Trauer in der Dr. Ulrich-Lange-Stiftung Krefeld.

Diese Suche begann auf Anregung der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die mehrere Sterbeprozesse von Bewohnern und Bewohnerinnen erlebt hatten. Die damit verbundenen Erfahrungen von Trauer, Angst, Unsicherheit und Unzufriedenheit waren der Auslöser für eine Reihe von Fortbildungen, Initiativen und Maßnahmen.

Im September 2000 fand zum ersten Mal ein zweitägiges Seminar zu den Themen Sterben, Tod und Trauer statt. Im darauf folgenden Jahr 2001 wurde dieses Angebot wiederholt. Im September 2002 und 2004 wurden weitere Vertiefungstage durchgeführt. Darüber hinaus wurde der Wunsch nach Beratungsgesprächen von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eines Teams geäußert.

Über diese Ideen und Entwicklungen gab es Gesprächsabende mit den Bewohnern und Bewohnerinnen, den Eltern, den gesetzlichen Betreuern und dem Vorstand. Dort wurde u.a. über die Möglichkeit einer Patientenverfügung informiert.
Von Seiten der Seelsorge gab es ein intensives Begleitangebot bei zwei Todesfällen. Diese Begleitung geschah durch Gespräche mit Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, Bewohnern und Bewohnerinnen, durch die Teilnahme bei der Verabschiedung, durch die Anleitung zur Trauerarbeit und Mitgestaltung der Trauerfeier. Diese Auflistung zeigt: die Schaffung einer Kultur des Sterbens und der Trauer geschieht nicht von heute auf morgen. Sie ist ein Prozeß. Dieser Prozeß ist auch nie wirklich abgeschlossen. Denn jedes Sterben, jeder Tod eines Bewohners oder einer Bewohnerin ist eine eigene neue Erfahrung.

Die hier herunterzuladende PDF-Datei bündelt die Erfahrungen der vergangenen Jahre. Im ersten Teil finden sie einige grundsätzliche Überlegungen zur Sterbe- und Trauerbegleitung. Es sind Ideen und Überzeugungen, von denen sich die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Dr. Ulrich-Lange-Stiftung leiten lassen. Der zweite Teil gibt eine Übersicht über Aufgaben und Zuständigkeiten beim Sterben, Tod und Trauer.

Der dritte Teil dokumentiert in Wort und Bild wie Bewohner und Bewohnerinnen, sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, ihrer Trauer Ausdruck geben und sie gestalten. Wir möchten mit dieser Präsentation allen Lesern Mut machen, sich der Herausforderung zu stellen, Menschen beim Sterben, bei Tod und Trauer zu begleiten.